Äußere Einflüsse

Äußere Einwirkungen auf Bedachungen und Fassadenbekleidungen aus VMZINC

Windlasten

Dachdeckungen und Fassadenbekleidungen müssen auf der Unterkonstruktion gegen Abheben durch Windlasten gesichert werden und die Unterkonstruktion muss für die Aufnahme der Windlasten geeignet sein.

Die ermittelten Windsoglasten sind entsprechend für die Festlegung der Unterkonstruktion, Verankerung und Befestigung zugrunde zu legen.

Bei Dachüberständen muss bei winddurchlässigen Materialien (z.B. Folien, Schalungsbretter, Lochbleche) zum Windsog auf der Dachoberseite der Winddruck auf der Dachunterseite addiert werden.

Sie hierzu auch: 

ÖNORM B 1991-1-4: Eurocode 1 - Einwirkungen auf Tragwerke - Teil 1-4: Allgemeine Einwirkungen - Windlasten - Nationale Festlegungen zu ÖNORM EN 1991-1-4 und nationale Ergänzungen

ÖNORMEN EN 1991-1-4: Eurocode 1 - Einwirkungen auf Tragwerke - Teil 1-4: Allgemeine Einwirkungen - Windlasten (konsolidierte Fassung)

Schneelasten und Schneefangsysteme

Schneelasten im Dachbereich werden, unabhängig vom verwendeten VMZINC Produkt, von der Unterkonstruktion aufgenommen. Diese muss deshalb entsprechend dimensioniert sein.

Schneefangklemmen sollten nicht direkt auf die Haften oder oberhalb der Festhaften montiert werden. Schneefangsysteme für VMZINC Produkte sind von namhaften Firmen erhältlich.

Vorschriften und Festlegungen zum Einsatz von Schneefangsystemen sind in den Durchführungsverordnungen der jeweiligen Landesbauordnung enthalten.

Sie hierzu auch:  

ÖNORM B 1991-1-3: Eurocode 1 - Einwirkungen auf Tragwerke - Teil 1-3: Allgemeine Einwirkungen - Schneelasten - Nationale Festlegungen zur ÖNORM EN 1991-1-3, nationale Erläuterungen und nationale Ergänzungen

ÖNORM B 3418: Planung und Ausführung von Schneeschutzsystemen auf Dächern

Schneefangsystem auf einer Stehfalzdeckung

Wärmeschutz

Wärmedämmungen übernehmen den Wärmeschutz gemäß den Festlegungen in den geltenden Fassungen der ÖNORM B 8110 „Wärmeschutz im Hochbau“. Die Festlegungen der Dämmstoffdicken und die Detailausführung der Dämmung sind bei der Planung zu berücksichtigen.

Für die Dämmung von Dachflächen dürfen nur genormte und zugelassene Dämmstoffe eingesetzt werden. Wärmedämmschichten müssen ausreichend temperatur- und formbeständig, unverrottbar und maßhaltig sein. Dämmstoffe der Baustoffklasse B3, „leicht entflammbar“, sind nicht erlaubt.


Brandschutz

VMZINC gehört zu den nicht brennbaren Baustoffen. Das bedeutet, erhöhte Brandsicherheit für Gebäude mit Titanzink-Bedachung bzw. –Außenwandbekleidung, sofern auch die Unterkonstruktion entsprechend ausgelegt ist. Stehfalzeindeckungen mit VMZINC sind als widerstandsfähige Bedachungen gegen Flugfeuer und strahlende Wärme (harte Bedachung) eingestuft. Entsprechende Prüfzeugnisse liegen vor und können angefordert werden.


Volunteer Fire Department, Belle Chasse Louisiana (USA)

Schallschutz

Die Baupraxis hat gezeigt, dass besondere Anforderungen hinsichtlich des Schallschutzes bei einem regelkonform ausgeführten Titanzinkdach im Normalfall nicht erforderlich sind. Trommelgeräusche, wie sie bei starkem Regen oder Hagel auf losen oder gewölbten Blechen entstehen, treten bei einem ordnungsgemäßen Dachaufbau mit VMZINC-Deckung nicht auf. Die Unterkonstruktion, in der Regel bestehend aus mindestens sieben Schichten, dämpft den Schall, sodass es zu keiner Schallbelästigung kommen kann.

Bei erhöhten Anforderungen an den Schallschutz sind zusätzliche Maßnahmen möglich, indem durch die Anordnung von Strukturmatten als Trennlage die Unterkonstruktion optimiert wird. Ebenfalls sollte das Achsmaß der Scharen reduziert und eine größere Materialdicke gewählt werden. Abzuraten ist von der Verwendung von sogenannten „Antidröhnmatten“. Dieses Material, bestehend aus Bitumenfilz oder Kokosmatten, kann eventuell anfallende Feuchtigkeit aus Tauwasser (Kondenswasser) oder Leckagenwasser (Regen- oder Schmelzwasser, welches infolge von verarbeitungsbedingter Undichtigkeit zwischen Metallfläche und Unterkonstruktion eindringt) speichern und so zur unterseitigen Korrosion der Metallfläche führen.

Blitzschutz

Vollflächige VMZINC Dacheindeckungen können als natürliche Fangeinrichtung für das Blitzschutzsystem eingesetzt werden. Die Ableitung kann durch separate Ableitungen, welche über spezielle Klemmen an die Falze angeschlossen werden, erfolgen. Wichtig sind die fachgerechte Erdung und die Beachtung der entsprechenden Normen und Richtlinien.

Unsere Oberflächen QUARTZ-ZINC, PIGMENTO und AZENGAR wurden vom CE-LAB in Ilmenau (in Kooperation mit der TU Ilmenau) geprüft. Im Fokus der durchgeführten Blitzstromprüfungen standen die Verbindungsstellen Doppelstehfalze zwischen den einzelnen Scharen, um einen Nachweis der Eignung des Dachsystems als natürlicher Bestandteil von Blitzschutzsystemen nach EN 62305-3: 2011 zu führen. Die Prüfungen wurden bestanden.

Dacheindeckungen im Doppelstehfalzsystem in unseren o.g. Qualitäten sind in der Lage, einwirkenden Blitzströmen bis zu Maximalwerten von 100 kA bei einer spezifischen Energie von 2,5 MA²s standzuhalten. 

Walzblankes Zink kann per se als natürlicher Bestandteil des Blitzschutzsystems eingesetzt werden, da die Oberfläche im Falzbereich nicht beschichtet oder vorbewittert ist.

Ausdehnung

Titanzink-Dacheindeckungen und -Fassadenbekleidungen sind so auszuführen, dass die thermisch bedingten Längenänderungen – Expansion und Kontraktion – ungehindert aufgenommen werden können. Diese Forderung wird durch geeignete Dehnungsausgleicher und indirekt wirkende Befestigungsmittel (z.B. Schiebehaften) erfüllt. Auch sind Anschlussdetails so auszubilden, dass eine Bewegung des Metalls möglich ist. In den Broschüren Dach in Spenglertechnik, Systemprodukte Dach, Fassade in Spenglertechnik und Systemprodukte Fassade werden die einzelnen konstruktiven Möglichkeiten zur Aufnahme der thermisch bedingten Längenänderung für jedes System erläutert.


Berechnungsbeispiel

In einer kalten Winternacht kann das Zinkblech durchaus eine Temperatur von -20°C erreichen. Bei längerer Sonneneinstrahlung an einem warmen Sommertag werden hingegen Blechtemperaturen bis zu 80°C erreicht. Der thermische Ausdehnungskoeffizient von Titanzink beträgt 0,022mm/m K. Bei einer 10 m langen Dachschar und einer Verlegetemperatur von 20°C würde sich also folgende Längenänderung ergeben:


Scharenlänge:
10 m
Temperaturdifferenz bei Expansion (Ausdehnung):
60 K
Temperaturdifferenz bei Kontraktion (Zusammenziehen):
40 K
Ausdehnungskoeffizient:
0,022 mm/m K
Ausdehnung:
10 x 0,022 x 60 = 13,2 mm
Zusammenziehen:
10 x 0,022 x 40 = 8,8 mm
Gesamtlängenänderung:
22,0 mm

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